Es handelt sich beim bedeutungsvollen Lernen weniger um eine Unterrichtsmethode als vielmehr um eine Art des Lernens.
Bedeutsames und damit verstehendes Lernen kann nicht durch aus- wendig lernen bewirkt werden. Es muss durch eigene Aktivität auf Seiten der Lernenden immer einen Kontext und hierbei eine Organisation des Wissens um Bedeutungen und Konzepte herum einschließen.
Bedeutungsvolles Lernen entsteht nicht dadurch, wie ein Lehrender eine Information präsentiert, sondern wie der Lerner es versteht, diese Information in sein bestehendes Wissen und Denkvermögen zu integrieren.
Bedeutungsvolles Lernen schließt die Merkmale selbstbestimmten, selbstorganisierten und erfahrungsbasierten Lernens in lebensnahen Kontexten ein – die Lernenden wissen, wofür und warum sie lernen.
Bedeutungsvolles Lernen beinhaltet somit drei pädagogische Prinzipien:
Lernen als Selbstaneignung von Welt
Schule muss den Lernenden die Gelegenheit und den Raum geben, ihren eigenen Fragen selbstverantwortet und selbstständig nach- zugehen und so eigene Lösungswege herbeizuführen. Angebotene Inhalte, Materialien und Räume sind auf diese unterschiedlichen Lernwege ausgelegt. Zeiten und Arbeitsformen ermöglichen indivi- duelles Lernen und eigenverantwortliches Handeln. Außerschulische Lernorte werden in den Unterricht eingebunden.
Lernen an bedeutsamen Inhalten
Lernen wird dann erfolgreich und nachhaltig, wenn die Aufgaben persönlich relevant sind. Das bedeutet einerseits attraktiv, interessant, emotional und persönlich wichtig und andererseits verständlich und in die eigene Gedanken- und Lebenswelt hineinpassend.
Lernen in Zusammenhängen
Unterricht muss sich an der Sache orientieren, fachübergreifend angelegt sein, Sinnzusammenhänge und Verbindungen aufzeigen. Er arbeitet mit vielfältigen Methoden, ermutigt und bestärkt und ermöglicht Erfahrung, Erprobung und Bewährung. Er stellt hohe fachliche Anforderungen an die Lernenden und passt sich zugleich den Vorraussetzungen und Fähigkeiten der einzelnen Lerner sowie der Lerngruppe an.