yaez, Matthias Kaiser
Jeder kennt sie: die Kindervorsorgeuntersuchungen, wenn man noch ein Baby oder Kleinkind ist. Denn Eltern wollen schließlich wissen, ob mit der Entwicklung ihres Kindes alles stimmt. Eher unbekannt hingegen ist der Rundum-Check J1, dabei steht jedem Jugendlichen mit Krankenversicherung zwischen 12 und 14 Jahren die Jugenduntersuchung 1 zu. Nicht nur Eltern oder die Jugendlichen selbst wissen nichts über die Jugenduntersuchung, auch in vielen Schulen ist der Vorsorge-Check noch kein Thema.
Der AblaufDabei ist die Untersuchung kein Grund um Angst zu haben. Nachdem man einen Fragebogen ausgefüllt hat, den man anschließend mit dem Arzt bespricht, wird man ins Behandlungszimmer gerufen. Die Eltern der Jugendlichen können dabei auch draußen warten. Das längere Gespräch mit dem Arzt ist vertraulich und er unterliegt der Schweigepflicht. Somit können auch Dinge besprochen werden, wie z. B. Rauchen und Alkohol, die den Eltern meistens vorenthalten werden. Der zweite Teil des rund 45-minütigen Termins ist eine kurze körperliche Untersuchung. Dabei wird der Jugendliche in Unterwäsche abgehört, die Größe wird gemessen, gewogen und eventuell Blut abgenommen und dann kann man sich auch direkt wieder anziehen. Außerdem sollte man seinen Impfpass mitbringen, damit der Arzt feststellen kann, ob Impfungen aufgefrischt werden müssen. Ebenfalls können junge Mädchen gegen Gebärmutterhalskrebs geimpft werden. Das fällt den meisten Mädchen leichter, als ein Besuch beim Gynäkologen.
Die VorteileHäufig erfahren die Patienten während der Untersuchung sogar spannende Dinge über sich, die sie noch nicht wussten. Zum Beispiel kann der Arzt ziemlich genau voraussagen, wie groß jemand am Ende der Pubertät wird. Viele würden auch erleichtert feststellen, dass sie weder zu groß oder zu klein, noch zu dick oder zu dünn sind, sondern für ihr Alter normal entwickelt. Manchmal sind sich die Jugendlichen auch gar nicht bewusst, dass sie zum Beispiel eine krumme Wirbelsäule haben könnten. Diese würde zwar erst viel später Schmerzen bereiten, kann aber in jungem Alter noch sinnvoll behandelt werden.
Die Ärzte sind sich einig: Man müsste mehr Werbung für die Jugenduntersuchung machen, vor allem auch in den Schulen. Schließlich zahlt die Krankenkasse diese Untersuchung und es bringt den Jugendlichen nur Vorteile und Gewissheit, dass auch alles in Ordnung ist.